5 Tipps, um dein Kind zum Schlafen zu bringen
Von Johanna Lehmann Oktober 2017
Wenn Kinder das Schlafengehen hinauszögern wollen, werden sie überaus kreativ. Und manchmal gehen uns als Eltern einfach die Ideen aus. Daher haben wir einmal für Euch getestet, was am Besten funktioniert. Hier gibt es unsere Top 5 Einschlaf-Tipps, damit Mama und Papa auch wieder mehr Zeit miteinander haben:
- Abendroutine
- Auch wenn es manchmal schwer fällt, jeden Abend den gleichen Ablauf zu haben. Kinder lieben und brauchen Routine. Das bedeutet, dass jeden Tag um die etwa gleiche Zeit gegessen, gewaschen, die Zähne geputzt und dann vorgelesen wird. Finde einen Routineablauf, der für deine Familie passt und dann bleib dabei. Insbesondere das abendliche Vorlesen ist eine schöne Möglichkeit dein Kind in einen entspannten Zustand zu versetzen, den Tag zu reflektieren und die Abendruhe einzuläuten. Es bietet sich an, dass das Vorlesen immer im Kinderbett stattfindet, dann hast du dein Kind zumindest schon mal dort, wo es sein sollte. Wichtig ist, dass es jeden Abend der gleiche Ablauf ist. Also, konsequent bleiben.
- Tagesablauf optimieren
- Dein Kind hat jeden Abend Probleme mit dem Einschlafen? Vielleicht könnte es daran liegen, dass es z.B. am Mittag zu lange schläft? Wir haben festgestellt, dass unsere Tochter abends viel besser einschläft, wenn wir sie mittags nicht länger als 2 Stunden schlafen lassen; auch wenn das bedeutet, dass wir sie gegebenenfalls früher wecken müssen. Was mindestens genauso wichtig ist, ist dass dein Kind während des Tages genug Ruhe- und Aktivitätsphasen hat. So geht unsere Tochter abends ohne Probleme schlafen, wenn sie den ganzen Nachmittag draußen war und gespielt hat. An Tagen wo wir nur zu hause sind, ist es schwieriger, da sie noch Spielbedarf gehabt hätte. Im Gegenteil kann übermäßige Aktivität untertags aber auch dazu führen, dass sie abends gar nicht zur Ruhe kommt. Morgens ein Spieltreffen, mittags Schwimmen und nachmittags noch ein Kindergeburtstag? Viel zu viel und das kriege ich dann abends zu spüren! Daher ist es wichtig, dass du genügend Abwechslung von Ruhe– und Aktivitätsphasen schaffst.
- Keine Technologie vor dem Schlafengehen
- Wusstest du, dass das Flimmern des Fernsehers dein Kind unruhig macht und das helle Display deines Handys oder Tablets die Ausschüttung des Hormons Melantonin (was müde macht) reduziert? Bei uns wird mittlerweile vor dem Schlafengehen nicht mehr ferngesehen. Nein, auch der Papa nicht! Und seitdem wir unsere Tochter nicht mehr vom Fernseher wegziehen müssen und sie glaubt irgendetwas zu verpassen, klappt es mit dem Einschlafen auch viel besser. Also am besten circa eine Stunde vor dem Schlafengehen kein Fernsehen und Handy mehr. Das gilt übrigens genauso für dich, denn auch dein Körper findet verbessert Schlaf, wenn du nicht in die natürlichen Hormonprozesse deines Körpers eingreifst.
- Klare Grenzen
- Unsere Tochter fragt zum fünften Mal, ob ich auch noch dem Affen und Hasen ‚Gute Nacht‘ sage. Eigentlich ist das putzig! Aber es ist auch ihre Technik mich einzulullen und immer wieder in ihrem Zimmer zu erscheinen. Wichtig ist nun Konsequenz! Natürlich erfordert dies in erster Linie einen kleinen Kampf mit dir selbst. Du kannst z.B. sagen, dass – auch im Sinne einer abendlichen Routine – du jeden Abend den 3 Tieren im Bett eine ‚Gute Nacht‘ wünscht, jedoch nicht allen Kuscheltieren im Zimmer. Und dann ziehst du es durch! Du sagst deinem Kind ‚Gute Nacht‘ und den abgesprochenen Kuscheltieren. Und damit reicht es! Wenn es etwas anderes ist, dass dein Kind jeden Abend möchte, wie z.B. Wasser am Bett oder Nachtlicht an, dann erfülle diese entsprechenden Wünsche, aber sage, dass danach Mama – oder Papazeit ist. Und wenn du sagst: „Schlaf gut, Schatz! Nun kommt die Mami nicht mehr. Denn jetzt ist Mama- Zeit!“ dann halte dich daran und komme nicht mehr ins Kinderzimmer. Denn sonst versteht dein Kind deine Kommunikation nicht und erhält widersprüchliche Nachrichten. Also, sei konsequent – auch wenn es am Anfang schwierig ist!
- Schlafatmosphäre kreieren
- Wusstest du, dass dein Kind am besten schlafen kann, wenn es maximal 19 Grad im Zimmer sind. Ich dachte zu Beginn immer, dass das viel zu kalt sei, aber im Gegenteil: ist es kühl, schläft die Kleine umso besser. Und vor allem: sie schläft durch. Neben der richtigen Temperatur kann es ebenso hilfreich sein, dass ein konstanter Ton, sogenannter WhiteNoise, das Kinderzimmer erfüllt. Da wir einen Großteil des Kleinkindalters unserer Tochter in Singapur gelebt haben, war die Temperatur von 16 bis 19 Grad in den Tropen nicht machbar, aber dafür der konstante Sound eines Ventilators. Das Amüsante ist: ich hatte den Ventilator vorher ausquartiert, weil er mir viel zu laut surrte und ich nicht damit schlafen konnte. Als ich ihn aber im Kinderzimmer testete, schlief unsere Tochter ohne Probleme innerhalb von 10 Minuten ein. Denn das konstante Brummen erinnert die Kleinen an das wohlige Dasein im Mutterleib. Kaum zu glauben, aber im Mutterleib sind konstant Geräuschpegel von bis zu 80 Dezibel, das ist in etwa so viel wie das Rauschen auf vielbefahrenen Autobahn.
Probiere doch mal, ob es mit diesen Tipps besser klappt. Denn Einschlafen ist wichtig. Sowohl für dein Kind als auch für dich. So wird z.B. im Buch „Warum französische Kinder keine Nervensägen sind“ von Pamela Druckerman auf eine Studie verwiesen, die besagt, dass Kleinkinder die zu wenig oder stark gestört schlafen an „Reizbarkeit, Aggressivität, Hyperaktivität und einer schlechten Impulskontrolle leiden oder Lern- und Gedächtnisschwierigkeiten haben könnten.“ Ebenso sind die Immunsysteme dieser Kinder schlechter, da ihr Körper weniger Regenerationszeit hat. Und wo ein schlecht gelauntes oder krankes Kind ist, da sind gestresste Eltern meistens leider auch nicht weit. Daher einfach mal probieren! Und daran denken, dass es ein paar Wochen dauern kann. Aber in der Regel reichen drei Wochen für eine neue Routine aus – erst recht bei Kindern.
Und wenn du noch nach einer Empfehlung für ein ganz inspirierendes und personalisiertes Kinderbuch suchst, was super zum Einschlafen geeignet ist, dann schau doch mal bei uns vorbei.